Wer kennt es nicht – das Steinersche grosse A-E-I-O-U – das sich seitwärts vorwärts rückwärts rundwärts schwenken und mit sonoren Lauten und Sprüchen dem eurythmischen «All-Ganzen» entgegen jubeln, jubilieren lässt... Weniger bekannt ist, dass auch Rudolf von Laban an Sprech-Tänzen arbeitete. Das belegen nicht nur die Sprechchöre in seinen Choreographien der 20-er Jahre sondern bereits früheste Aufzeichnungen.
Wie der kreative Choreograph (und seine Mitstreiter in Zürich) das genau machten, welche Bestandteile und Elemente sie dazu verwendeten, wozu das Ganze überhaupt da war; wie es aufgeführt werden, wohin es führen sollte, wie es sich möglicherweise anhörte und – wie man Sprech-Tänze etwa heute akustisch-choreographisch, visuell-gestisch interdisziplinär inszenieren könnte – das ist der Inhalt der akustischen Performance von Evelyn Dörr, Tamás Ungváry und Petschinka.
Eintritt CHF 10.- (Tagesticket Symposium CHF 15.-)
Kurzbiographien:
Evelyn Dörr ist Radioautorin und Regisseurin und promovierte 1999 über den Choreografen Rudolf von Laban. Über sein Werk veröffentlichte sie mehrere Bücher, u.a. Das choreographische Theater (2004), Die Schrift des Tänzers (2005) und ist Herausgeberin der 3-bändigen Edition Rudolf Laban in Briefen an Tänzer, Choreographen und Tanzpädagogen.
Tamás Ungváry ist Komponist, Dirigent und Forscher für Kineto-auditory communication (KACOR) an der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm. Er war der erste Komponist, der Labannotation mit akustischer Notation verknüpfte. Zudem entwickelte er ein Instrumentarium für gestisch gesteuertes Komponieren.
Petschinka (krok& petschinka) ist einer der wichtigsten Radiomacher der Gegenwart. Der gebürtige Österreicher arbeitet als Autor, Regisseur und Theatermacher in ganz Europa. Für seine Werke wurde er ausgezeichnet mit allen wichtigen Preisen der Radio-Branche, zuletzt mit dem Prix Italia 2010.